Kriege, Lockdowns, Streiks und Naturgewalten – die weltweit vernetzte Warenlogistik ist anfälliger denn je. Immer häufiger hakt es auf den intermodalen Handelsrouten. Wie kann die maritime Wirtschaft gegensteuern? Ein Podcast aus Sicht des Hamburger Hafens.
Logistik und Transport sind ein großer Komplex miteinander vernetzter Prozesse. Das System wird immer komplizierter und damit anfälliger für Störungen. Professionelles Supply Chain Risikomanagement muss daher eine größere Rolle spielen, fordert Dr. habil. Meike Schröder, Ober-Ingenieurin an der Technischen Universität Hamburg mit Forschungsschwerpunkt auf den Lieferketten. Gerhard Hirt wiederum ist Geschäftsführer des Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC), das sich um eine bessere Koordination der Schiffsverkehre bemüht.
Beide Fachleute waren meine Gesprächsgäste in der aktuellen Folge des Podcasts „HHLA Talk“. Interessanterweise, so Schröder und Hirt aus ihrer jeweiligen Sicht, kann die Digitalisierung beim Kampf gegen das Reißen der Ketten entscheidend helfen: Wenn eine rückhaltlose globale Datenkommunikation mit einheitlichen Protokollen und Standards geschaffen würde, dann ließe sich fast jede denkbare Verzögerung auf den Schifffahrs-, Güterbahn- und Lkw-Routen rechtzeitig abbilden – lange, bevor sie an anderen Stellen zu einem Engpass führen würde.
Doch dazu müssten alle ihre relevanten Daten zur Routen, Kapazitäten und Fracht offenlegen – woran es heute noch hapert, weil niemand sich mehr als nötig in die wirtschaftlichen Karten blicken lassen will. In dem halbstündigen Talk-Format sprachen wir daher auch darüber, wie man Egoismen einzelner Player entlang der Lieferketten überwinden könnte: durch einen Kulturwandel, bei dem alle Beteiligten lernen, sich als Teil derselben Interessengemeinschaft zu begreifen. Denn nur, wo alle am selben Strang in dieselbe Richtung ziehen, kommt es letztlich nicht zu Zerreißproben.
Unseren HHLA-Talk können Sie sich gleich hier im Online-Magazin „Tor zur Zukunft“ anhören.