Grüner Stahl, robuste Klinik

Das Faszinierende am Wirtschaftsjournalismus war für mich immer die Vielfalt unterschiedlichster Welten, in die ich eintauchen kann. Manchmal sogar für denselben Kunden, in derselben Ausgabe desselben Magazins.

Was verbindet zwei so unterschiedliche Themengebiete miteinander: a) die Produktion von „grünem Stahl“ mittels Wasserstoff statt Kokskohle; b) die Funktionsfähigkeit von Krankenhäusern in Katastrophenfällen? Inhaltlich natürlich erst einmal gar nichts. Es sei denn, man bohrt etwas tiefer.

Dann kommt man auf den Sicherheitsaspekt. Denn der Umgang mit Wasserstoff erfordert wegen der Explosionsgefahr viel Sorgfalt und präzise Messinstrumente – und um eine Klinik bei Katastrophenfällen wie einer Überflutung funktionsfähig zu erhalten, kann sich ein Spezialist für Sicherheitskonzepte bezahlt machen.

Nicht ganz zufällig gehören beide Sicherheitsthemen zu den Kernkompetenzen des Lübecker Dräger-Konzerns, für dessen aktuelles „Drägerheft“ ich im niedersächsischen Salzgitter und im nordrhein-westfälischen Krefeld die beiden Geschichten recherchieren durfte. Und aus mittlerweile fast 30-jähriger Erfahrung im Journalismus wusste ich schon vorher: Ich würde wieder erstaunliche Erkenntnisse aus den Gesprächen und Beobachtungen mitnehmen.

Im Fall des „grünen Stahls“ etwa die Tatsache, dass im Stahlwerk von Salzgitter schon in etwa zehn Jahren kein Hochofen mehr das nächtliche Stadtbild in rotes Licht tauchen soll – denn dann kommt kein CO2 emittierender Koks mehr zum Einsatz, um Roheisen zu erschmelzen. Und was die Sicherheitskonzepte für Krankenhäuser betrifft: Nicht nur ein Jahrhunderthochwasser wie 2021 an der Ahr kann eine Klinik in Minutenschnelle lahmlegen. In Zukunft müssen Krankenhäuser auch auf ähnlich desaströse Wirkungen von Cyberattacken vorbereitet sein.

Manchmal, wenn alles gut läuft und der Auftraggeber sich in interessanten Geschäftsfeldern bewegt, habe ich halt den spannendsten Beruf der Welt. Wenn Sie das Magazin aus Lübeck mit den beiden Berichten durchblättern oder gleich downloaden möchten (S. 24-35), klicken Sie einfach hier.

2 Kommentare zu „Grüner Stahl, robuste Klinik

  1. In Salzgitter war ich vor etwa 10 Jahren bei einer Werksführung mit Politikern. Damals hat man ihnen noch erzählt, dass man den Kohlenstoff aus dem Koks braucht, um Stahl zu machen.

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