Nein, ich meine nicht die Kohle auf Ihrem Konto. Ich meine die Kohle, an der man sich die Hände schmutzig macht. Wie, das ist bei Ihren Einnahmen doch so? Da mal in sich gehen, bitte!
Also: die schmutzig-schwarze Kohle, gefördert von den Kumpeln an Ruhr und Saar. Jedenfalls noch (Ruhrgebiet und Ibbenbüren) bzw. bis vor kurzem (Saarland). Denn Ende 2018 ist endgültig Schluss mit ca. 200 Jahren Steinkohleförderung in Deutschland. Schicht im Schacht, diese abgedroschene Phrase stimmt dann letzten Endes.
Deshalb geht die dreibändige Buchreihe „Unter uns“ noch einmal auf Spurensuche. Und zur Frankfurter Buchmesse ist jetzt Band 2 erschienen, an dem ich als Redaktionsleiter beteiligt war (Verlag C.H.Beck, Produktion: Bissinger [+] im Auftrag der RAG). Der erste Band hat das fachliche Wissen und Können der Bergleute anschaulich gemacht. Der zweite nun geht mit vielen Beiträgen Prominenter und großartigen Fotografien der Frage nach, wie der Bodenschatz in den letzten 50 Jahren das Alltagsleben in den Steinkohlerevieren geprägt hat – vom Wohnen über die Künste und die Traditionspflege bis hin zu den hart erkämpften sozialen Errungenschaften in diesem großen Schmelztiegel der Bundesrepublik namens Bergbau.
So sieht das Ergebnis aus:
Und hier gibt es nähere Einblicke. Falls Sie schnell noch mal unter Tage wollen – noch ist es möglich. Ich habe mir das angesehen, was sie da in 1000 Metern Tiefe so leisten. Es ist neben einer Reise zum Mars und einem Tauchgang zur „Titanic“ vermutlich die faszinierendste Erfahrung, die Ihnen Technologie und freundliche Fachleute ermöglichen können.