Goldene Zeiten: Oft schreibe ich Firmenchroniken deutscher Mittelständler im Auftrag von Pro Heraldica. Jetzt durfte ich die Geschichte(n) dieses einzigartig erfolgreichen Dienstleisters selbst aufzeichnen – aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums.
Immer schon wollte ich mich einmal in ein Goldenes Buch eintragen – aber wenn man dann gleich selbst eines schreiben kann… „Weitergeben“ (englische Ausgabe: „Carrying On“) ist ein absichtlich mehrdeutiger Titel, den ich für den Heraldik- und Genealogie-Dienstleister Pro Heraldica konzipiert und verfasst habe.
Kerngeschäft der Stuttgarter ist es, für traditionsbewusste und häufig wohlhabende Auftraggeber deren Familiengeschichte zu erforschen, also dokumentierbare Stammbäume zu recherchieren, aber auch ein eventuell vorhandenes historisches Familienwappen zu verifizieren. Findet sich in den Archiven keines, entwickelt Pro Heraldica dieses Wappen auf Wunsch im Dialog mit dem Kunden neu – mit heraldischer Symbolik, die wissenschaftlichen Standards ebenso entspricht wie der Eigenart und Herkunft des Wappen-Stifters. Dieses Familienzeichen wird dann häufig auf Siegelringen oder anderen Preziosen von den Eltern auf die Kinder vererbt. Kurz: Das Stuttgarter Unternehmen hilft Familien dabei, ihre Geschichte von Generation zu Generation weiterzugeben.
Das ist die eine Bedeutung von „Weitergeben“. Die andere bringt Pro-Heraldica-Chef Dr. Harald Heimbach – Unternehmensleiter seit 1996 – im Vorwort anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums selbst auf den Punkt. Wer diese sehr speziellen Dienstleistungen glaub- und vertrauenswürdig seit einem halben Jahrhundert erbringe und dies auch zukünftig erfolgreich tun wolle, müsse schon ein besondere Haltung an den Tag legen: „Er darf nicht nachlassen, sich um seine Kunden zu bemühen und ihre Verwurzelung in der Geschichte leuchten zu lassen. Er muss sich mit Ausdauer in ihren Dienst stellen, muss immer ‚weiter geben‘. Das ist das Anliegen, auf das ich mich selbst und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder neu verpflichte.“
„Weitergeben“ versammelt die originellsten, abenteuerlichsten, unglaublichsten Stories aus diesen ersten 50 Jahren. Nicht alle sind Erfolgsgeschichten; auch Rückschläge, Krisen und Bewährungsproben werden hier noch einmal lebendig. Denn statt eine weihevolle „Festschrift“ alten Stils zu produzieren, wollten wir lieber mit kurzen Anekdoten und Episoden von der Achterbahnfahrt berichten, die es bedeutet, ein Unternehmen durch dick und dünn zu führen. Wichtig ist ja letzten Endes nur, dass man etwas aus den schwierigen Phasen lernt. Dass dies bei Pro Heraldica gelang, davon können sich nun die Leserinnen und Leser selbst überzeugen.
Wer schon länger bei Zeilensturm mitliest, der weiß, dass ich seit einem Jahrzehnt im Auftrag von Pro Heraldica Firmenchroniken ihrer Kunden schreibe – ein weiteres Marktsegment, dass die Stuttgarter im Rahmen ihrer genealogischen und heraldischen Dienstleistungen über die Jahre immer mehr ausgebaut haben. So habe ich bereits die Historien von Böllinghaus Steel, Stiegelmeyer, Harry Lucas und Aircraft Philipp verfasst. Man bekommt bei diesen Forschungen einen guten Eindruck nicht nur von der immensen Leistungsfähigkeit familiengeführter deutscher Mittelständler, sondern auch von der Kraft der Familientradition als Triebfeder für modernes, zukunftsfähiges Unternehmertum.
Meine Erkenntnis aus all diesen Geschichten ist, dass aus lebendigen familiären Wurzeln immer wieder die Fähigkeit zum „Weitergeben“ ebenso wie zum „weiter Geben“ erwächst – nicht nur in der Wirtschaft. Vielleicht ein lohnender Gedanke in Zeiten der akuten Energie- und Antriebskrise.